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Kunst - Glossar Man Ray 27 8.1890 Philadelphia , Pennsylvania - 18.11.1976 Paris Ray studiert Architektur und arbeitet 1911 in einer Werbeagentur. Er hat Kontakt zu einem anarchistischen Bildungszentrum, dem Ferrer Center. Dort stellt er 1913 zum ersten Mal aus und heiratet Adon Lacroix. Seine Malerei, z. B. Traum, ist damals noch unbestimmt; er komponiert Bilder aus Stoffresten. Er l�sst sich mit seiner Frau in Ridgefield (New Jersey) nieder und versucht, eine K�nstlergemeinschaft ins Leben zu rufen. 1915 stellt er in der New Yorker Gallery Daniel Bilder aus, die kubistische Zeichnung und Farben des Fauvismus verbinden: The Village (1913), AD MCMXIV (1914). Seine Begegnung (1915) mit Marcel Duchamp wird entscheidend. Mit ihm ver�ffentlicht er Zeitschriften: The Blind Man und Rongwrong. Er beobachtet auch, wie aus Stieglitzs Zeitschrift Camera Work das vor-dadaistische Blatt 291 hervorgeht, aus dem Picabia sp�ter 391 machen wird. Stieglitz, Picabia und Duchamp verp�nen jede konventionelle Kunst, einschliesslich Man Rays damaligen synthetischen Kubismus (Spaziergang, 1916). So arbeiten sie und Ray auf Glas, machen photographische Studien. Ray malt mit der Spritzpistole seine Aerographien (1918); hier l�sst er sich schon von einem Automatismus, der noch vom Zufall beg�nstigt wird, leiten: Orchesterchen bewundert das Kino (1919) wird so ein Erfolg des Abstrakten und Poetischen. Man Ray kommt nach Paris, wie der Dada-Klamauk seinen H�hepunkt erreicht. Die jungen Leute von Litt�rature unterst�tzen ihn bei seiner Ausstellung 1921 in der Buchhandlung Six. Im folgenden Jahr wird er Berufsphotograph, macht zahlreiche Photoportr�ts und erfindet das Rayogramm. Und so gibt er dem Photoverfahren ohne Kamera, das auch von Christian Schad und Moholy Nagy entdeckt wird, seinen Namen. Es gen�gt, eine Zeit lang einen Gegenstand auf lichtempfindlichem Papier zu belichten, dann zeichnet sich der Gegenstand als weisser Schatten ab. Man Ray verleiht dieser Technik poetischen Ausdruck: Schwarz-Weiss-Spiele stellen eine doppeldeutige Synthese aus Tag und Nacht her. Unter den Surrealisten wird Ray als Photograph ber�hmt, nicht nur wegen seiner Rayogramm-Folge Champs d�licieux (K�stliche Felder, 1922), sondern auch durch seine Photographien, besonders die Portr�ts von Kiki aus Montparnasse (1924, 1927). Sie faszinieren uns mehr als seine Malerei. Die Portr�ts von Kiki (1923) und Duchamp lehnen sich an Modigliani an. Als Maler wird Man Ray einen eigenen Weg durch die zahlreichen Einfl�sse kaum finden: synthetischer Kubismus spiegelt sich in Les Balayeurs (Die Strassenkehrer, 1959), einer Wiederholung von Spaziergang (1915), wider; De Chiricos Einfluss in L'Incompris (Der Missverstandene, 1938), Le Beau Temps (Das sch�ne Wetter, 1939), Soleil de nuit (Nachtsonne, 1943) und in La Rue F�rou (1952); Duchamps Einfluss nicht nur in seinen kubistischen Anf�ngen, sondern auch in den Maschinenmenschen, den teilweise geometrischen Robotern in La jumelle (Die Zwillingsschwester, 1939) und in L'Homme infini (Der Unendliche, 1942). Man Ray lebt seit 1940 in den Vereinigten Staaten und kommt erst 1951 nach Paris zur�ck. Magrittes Einfluss spiegelt sich in seinen ber�hmten Zeichnungen von 1936-1937, die in der Sammlung Les Mains libres (Freie H�nde, 1937) von Eluard illustriert werden, und vor allem in La Fortune II (Fortuna II, 1941) - darin sehen wir am Strand einen Billardtisch. Den Wolken gibt er ironische Farben wie in Tableau parlant (Sprechendes Gem�lde, 1957), und akademische, geometrische Abstraktion findet sich in der sch�nen Folge Revolving Doors (1942), in La Temp�te (Der Sturm, 1948), in Au rythme de Julie (Nach Julies Rhythmus). Wo ist aber der Maler Man Ray selbst zu finden? Vielleicht k�nnen wir ihn in einem Bild wie Le Beau Temps (Das sch�ne Wetter, 1939) wiedererkennen: es ist eine ziemlich erstaunliche Synthese aus verschiedenen Einfl�ssen. Durch ein Loch in einer Steinmauer k�nnen wir eine hellere Stelle im dunklen Himmel erblicken; im Vordergrund steht eine Gestalt: es ist ein Harlekin; seine feuerrote Kleidung erinnert an Backsteinmauern, sein Kopf wird durch eine angez�ndete Kerze unter einem L�schhorn ersetzt. Zu seinen F�ssen liegt ein aufgeschlagenes Buch �ber alte Geometrie. Er ber�hrt den T�rdr�kker: in der Mitte steht ein Wandschirm, der zugleich T�r ist. Blut fliesst durchs Schl�sselloch und sammelt sich auf dem Boden in einer Lache. Rechts erinnert eine zweite - wahrscheinlich weibliche - Gestalt an eine Garnspule. Unter einem Rock gucken F�sse hervor. Hinter ihm (oder ihr) steht ein Billardtisch, �ber den eine Strasse f�hrt. Ein Glashaus ist gelb beleuchtet; auf der Terrasse, vor dem schwarzen Himmel k�mpft ein Nashorn mit einem Saurier. Hinter dem Kopf des Harlekins kreuzen sich St�cke und hinter dem Hals der Spulen-Frau spitze Volumen. Zwischen der Mauer und dem Mann wachsen pflanzenartige Armleuchter. Das Ganze beeindruckt durch die bildlichen �berraschungseffekte, z. B. die bunten Fl�chen mitten in den Halbt�nen. W�re Man Ray nur Maler gewesen, so w�rde er bestimmt nicht zu den wichtigsten bildenden K�nstlern des Surrealismus geh�ren. Seine Zeichnungen in naiver, schwerf�lliger Faktur lassen, trotz einiger Einf�lle im Stil Magrittes, auch nicht auf einen grossen K�nstler schliessen. Seine Photos und Gegenst�nde aber pr�gen die surrealistische Sensibilit�t. Abgesehen vom Rayogramm handhabt Ray die Solarisation (Sabatier-Verfahren) so geschickt, dass Lee Millers Portr�t z. B. gleichzeitig geisterhaft und sinnlich wirkt. Man Ray dreht auch Filme. In Emak Bakia (1927), L'Etoile de mer (Der Seestern, 1938) und in Le Myst�re du Ch�teau de D� (Das R�tsel des W�rfelschlosses) - dieser Film wird 1929 bei Noailles gedreht - findet er zwischen der mechanischen Geschicktheit der abstrakten Filme und der lyrischen Grausamkeit Dalis und Bunuels einen eigenen Weg. 1929 wird der Skandalerfolg dieser zwei K�nstler Man Ray als Filmer in den Hintergrund stellen. Rays Gegenst�nde stehen zwischen Duchamps ready-mades und Giacomettis �Gegenst�nden mit Symbolgehalt�, die ja im engeren Sinn surrealistisch sind, und sie haben unnachahmlichen poetischen Humor. Einer der ersten Gegenst�nde ist L'Enigme d'Isidore Ducasse (Das R�tsel von Isidore Ducasse 1920), eine geheimnisvolle Verpackung, der ber�hmteste gewiss Le Cadeau (Das Geschenk, 1921), ein mit N�geln beschlagenes B�geleisen. Erw�hnen wir auch Boule sans neige (Ball ohne Schnee, 1922), Le Manche dans la manche (Stile im �rmel, 1960) und L'H�tel meubl� de 1921 (Das m�blierte Hotel von 1921, 1969). Man Ray nennt seine Gegenst�nde meistens �unangenehme Gegenst�nde�, manchmal aber auch �geliebte Gegenst�nde�. Mit seinen Rayogrammen, seinen reizenden Portr�ts (so von Kiki, von Dora Maar und von seiner zweiten Frau Julict Brower) und seinen Gegenst�nden geh�rt Man Ray zu den originellsten K�nstlern des Surrealismus. Ren� Passeron Lexikon des Surrealismus Somogy Paris Sarane Alexandrian: Man Ray, Paris, Filipacchi, 1973.
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